Am Freitag, den 5. Januar 2024 begrüßte der 231. Block am mediacampus frankfurt die Debütautorin Verena Bogner mit ihrer Lektorin Ilene Houben und dem Vertreter des Kiepenheuer & Witsch Verlages Stephan Wirges.
Rund 100 Schüler:innen folgten der jungen, österreichischen Autorin bei ihrer ersten Lesung von ihrem Buch «Not Your Business Babe», wobei sie sich sicherlich kein besseres erstes Publikum hätte wünschen können.Bogner erzählte wie aufgeregt und zu gleich erleichtert sie sei, dass der lange Prozess von der ersten Idee bis hin zu dem fertigen Buch endlich vorbei sei und sie auf jeden Fall durchdrehen wird, sobald es dann endlich auf dem Markt ist.
Nach einer kleinen Runde mit Fragen gestellt von ihrer Lektorin, legte Bogner mit ihrem Prolog los, welcher mit den Worten: «You better work, bitch» startete. Dieser Satz stammt aus einem Lied von Britney Spears aus dem Jahr 2013, in welchem die Frauen dazu aufgerufen werden, eine Girlboss-Einstellung anzunehmen und Einzelkämpferinnen zu werden.
In ihrem Buch spricht sie unter anderem Probleme wie sexistische Boomer-Chefs, toxische Hustle Culture, Gender- und Promotionpaygaps sowie viele weitere Themen an. Zum Beispiel werden oftmals Erwartungen wie ein liebevoller, fürsorglicher und mitfühlender Umgang, ebenso wie das Kaffeekochen, von Frauen am Arbeitsplatz erwartet. Dies liegt zum einen daran, dass Frauen ihr Können oftmals unterschätzen und Männer sich überschätzen. Diese Aussage stützt sie auch mit dem Beispiel, dass manche Männer Anerkennung und Lob erwarten, sobald sie etwas im Haushalt oder der Kindererziehung übernehmen, diese Aufgaben aber oftmals als selbstverständlich hingenommen werden, wenn sie von Frauen ausgeübt werden. Jedoch ist Bogner auch der Meinung, dass es nicht reiche, wenn man eine Frauenquote in Führungspositionen hätte, da viele Frauen in eben diesen Positionen das Verhalten der Männer übernehmen. Sie ist der Meinung, dass man das Führungskonzept komplett über den Haufen werfen sollte und ihr erster Ansatz in diese Richtung ist, dass sich die Menschen mehr auf Augenhöhe begegnen, sich unterstützen und Solidarität zeigen sollen. Sie stellte außerdem infrage, ob Selfcare die Lösung all unserer Probleme ist.
Ein kleiner Funfact dazu: Nachdem Donald Trump 2017 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden ist, stiegen die Google Anfragen zum Thema Selfcare in den USA exponentiell an.
Zum Abschluss durften sich alle Anwesenden über die vom Verlag spendierten Pizzen freuen und sich natürlich ein Autogramm für ihr Leseexemplar sichern.
An dieser Stelle bleibt uns nur noch der Autorin alles Gute und ruhige Nerven für die Veröffentlichung ihres Debüts zu wünschen sowie gemeinsam zu hoffen in naher Zukunft einen Umbruch in der Arbeitswelt festzustellen. Wir bedanken uns bei dem Vertreter des Kiepenheuer & Witsch Verlages, der Autorin und ihrer Lektorin, welche beide wie Topf und Deckel sind.
Maybrit Schulze, 231. Block